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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 146

1877 - Leipzig : Teubner
146 Asta — Astrologia. militärischer Despotenstaat, in welchem man durch den Kriegsdienst zu den ersten Würden gelangte. Ein priesterliches Element blieb zwar, hatte jedoch keinen überwiegenden Einfluß. Die Religion bestand in einem, dem babylonischen ähnlichen, nur in den Namen abweichenden, planetarischen Dienste. Vgl. M. v. Niebuhr, Geschichte Assurs und Babels (1857). M. Duncker, Gesch. des Alterthums, Bd. 1. Asta, 1) mit dem Beinamen regia, römische Kolonie in Hispania Baetica nördlich von Gades. Liv. 39, 21. — 2) eine der bedeutendsten Städte Liguriens, j. Asti, am Zusammenflusse des Urbis und des Tartarus. Astaböras, ’Jorceßoqccg, Fluß in Aethiopien, der sich mit dem Nil vereinigt. Astäkos, ’Jörßfhog, 1) s. Melanippos. — 2) Hafenstadt im westlichen Akarnanien am ionischen Meere, j. Dragameste. Thue. 2, 30. 33. — 3) Eo-lonie der Megarer, von den Athenern verstärkt, im südöstlichen Winkel des gleichnamigen Meerbusens in Bithynien, südlich von Nikomedia; wahrscheinlich hieß sie nun Olbia, bis sie von Lysi-machos zerstört wurde. Mel. 1,19, 4. Strab. 12, 563. Astäpos, "Agtutios, oder Astape, ein Nebenfluß oder Arm des Nil, der die westliche Seite der sogenannten Insel Meroe umfließt, j. Bahar el Azrek. Astarte, syrisch-phoimkische Göttin, welche mit der Aphrodite verglichen wird, auch als ’A&rivuis oder Uexrjvoilr] bezeichnet. Ihr Tempel in Tyros wird besonders erwähnt. Asteria, ’Jozzqioc, Tochter des Titanen Koios und der Phoibe, Schwester der Leto, wurde, als sie den Umarmungen des Zeus entfliehen wollte, in eine Wachtel (ogr-u^) verwandelt, stürzte sich ins aigaiische Meer und wurde eine Insel, Asteria, dann Ortygia, zuletzt Delos (s. d.) genannt. Apollod. 1, 2, 2. Aster ton s. Europa u. Minos. Asterope s. Aisakos. Astrabäkos, ’Jorqüßayiog, ein alter lakonischer Landesheros aus dem Geschlechte der Eurystheuiden, der in Sparta ein Heroon hatte und göttlich verehrt wurde. Mit der Frau des Ariston soll er den Demaratos erzeugt haben. Rät. 6, 69. Astraia s. Dike. Astrologia und Astronomia. Während der classischen Zeit hieß bei den Römern die Sternkunde astrologia; später sonderten sich die Begriffe so, daß die astrologi aus der Konstellation der Gestirne das Schicksal der Menschen beuteten, und die astronomi beit Lauf und bte Verhältnisse der Himmelskörper zu einanber und zur Erbe berechneten. Schon in den allerfrühesten Zeiten würden die Bewohner des Orients durch ihr Leben und ihre Beschäftigung auf die Beobachtung des gestirnten Himmels hingelenkt, doch sind die Angaben über den Grad ihrer astronomischen Kenntnisse verworren und unklar. Von da erhielten die Aegypter ihre Belehrungen, die sie dann bis zu einer bedeutenden Höhe vervollständigten; sie theilten zuerst das Jahr in 365 Tage und 6 Stunden. Noch größere Fortschritte machten ihre Schüler, die Griechen, deren erster Astronom der Philosoph Thales war (600 v. C.). Nach Plntarch stellte er folgende Grundsätze auf: die Erde ist der Mittelpunct des Weltalls, der Monb wirb von der Sonne erleuchtet und die Sonnensinsterniß entsteht in Folge des Durchgangs des Mondes vor der Sonne. Auch soll er nach Rdt. 1, 74. Plin. 2, 9, 12. zuerst eine Sonnensinsterniß vorausgesagt haben. Die ihm von Plutarch ebenfalls beigelegte Behauptung von der Kugelgestalt der Erbe wirb ihm von anberer Seite abgesprochen. Von Späteren werden zum Theil Grundsätze und Behauptungen ausgestellt, die auf überraschende Weise das Richtige andeuteten, z. B. die Behauptung Demokrits (470 v. C.), daß die Milchstraße der Schein unzählig vieler Sterne sei, oder die Lehre der Pythagoreer von der Axenbewegung der Erde, der zufolge Aristarch (270 v. E.) die jährliche Bewegung der Erde um die Sonne aussprach. Indessen waren dies immer nur theoretische Schlüsse und Muthmaßungen; es fehlte dazu die genauere Beobachtung des Himmels, weil weder die Mathematik noch die Mechanik sich zu der erforderlichen Höhe der Ausbildung erhoben hatte. Eudoxos (um 366 v. E.) war der erste, welcher die Specu-lation auf die wirkliche Betrachtung des Himmelsgewölbes zurückführte. Da feine Werke nicht auf uns gekommen sind, so wissen wir von seinen astronomischen Resultaten nur Gelegentliches, z. B. lehrte er nach Sen. quaest. nat. 7, 3. die Bewegung der Planeten. — Aristoteles kehrte wieder zur Speculation zurück. Er behauptet und beweist ausdrücklich die Kugelgestalt der Erde, des Himmels und der Gestirne; die Erde im Mittelpunct des Universums ist unbeweglich. Die Schärfe feiner Beweise ist überraschend, und nur zu bedauern, daß ihm nicht eine größere Erfahrung und Beobachtung zur Seite stand. — Der Seefahrer Pytheas aus Masfilia (284 v. E.) brachte von seinen Reisen nach Norden die Nachricht zurück, daß dort die Sonne 6 Monate lang nicht untergehe, vgl. Plin. 2, 75, 77., was ihm jedoch Niemand glaubte, namentlich von Strabon mehrfach bestritten wird. Auch durch Aristarch aus Samos (um 270 v. C.), wurde die Frage nacki der Entfernung der Himmelskörper sehr scharfsinnig erörtert. Der eigentliche Begründer der Astronomie als Wissenschaft aber ist Hipparch (um 140 v. C.), der zu dem Grundsätze des Eudoxos zurückkehrte, daß man in der Astronomie von den sorgfältigsten Beobachtungen ausgehen müsse, und bnmit hat er für alle späteren Zeiten dieser Wissenschaft den Weg vorgezeichnet. Nach ihm bewegt sich bte Sonne kreisförmig um bte Erbe, doch nicht in gleicher Geschwindigkeit. Die Länge des Jahres berechnete er auf 365 Tage, 5 St., 55 Min. 12 Secunden. Nach Pliuius (2, 9, 12.) hat er den Lauf der Sonne und des Mondes auf 600 Jahre im voraus bestimmt, die Zeiten des Voll- und Neumondes, so wie die Tageslänge angegeben und die Lage der Orte nach Läuge und Breite berechnet. Der letzte Astronom des Alterthums ist Ptolemaios (um 130 n. C.). Er verarbeitete die Entdeckungen des Hipparch und seine eigenen zu einem förmlichen System. Seine Lehre galt unter dem Namen des ptolemaiischen Weltsystems durch das ganze Mittelalter hindurch und kam in der Kürze daraus hinaus: daß die Erde eine Kugelgestalt hat und im Mittelpuncte des kugelrnnben Universums unbeweglich ruht. Sonne, Monb, Planeten und Fixsterne bewegen sich in verschiedenen Entfernungen um sie herum. — Unter den Römern ist kein berühmter Astronom erstanden, weshalb auch Cäsar sich zur Verbesserung des Kalenders den Sosigenes

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 714

1877 - Leipzig : Teubner
714 Mathematische Geographie. soll, inmitten der Weltenhohlkugel schweben, bei Auaximeues soll sie von der in der einen Welthalbkuge! zusammengepreßten Lnst getragen werden, Lenophaues gibt ihr Wnrzeln, die sich bis ins Unendliche erstrecken, während bei Parmen ides, der die Erde vermuthlich auch -noch für scheibenförmig Hielt, sie inmitten eines- Weltsystems ineinander gelagerter Kugeln ruht. Die übrigen Philosvheu behalten in der Regel die Scbeibenform bei, nur Leukippos erklärte, die Gestalt der Erde sei die eines Tympanon, also die einer Kesselpauke. Die Längenausdehnung der bewohnten Erde (17 ouovtisvtj) schätzt H erodot zu 37,000—40,000 Stadien. Nachdem noch Pythagoras die Scheibengestalt und Mittelpunctstellung der Erde ohne jede Bewegung gelehrt, bildeten seine Schüler -allmählich das System zu der Lehre von der Kugelgestalt, ihrer excentrischen Lage und der Kreisbewegung um das Central-seuer mit gleichzeitiger Ächsendrehung aus, und Philolaös machte diese Lehre allgemeiner bekannt, in der auch Sonne, Mond und Planeten Kreisbahnen um das Centralfeuer als Weltenherd beschreiben. Später stellten Hiketas, Ekphan-tos, Herakleides aus Pontos die Vermuthung ans, daß Himmel, Sonne, Mond und Sterne still ständen, die Erdkugel aber mit großer Geschwindigkeit um ihre Axe sich drehe. Scheibe ist die Erde noch bei Sokrates; auch Platon spricht ihr nicht die Kugelform zu und läßt sie unbewegt in der Weltmitte schweben, während sich um sie zunächst Mond und Sonne, dann 5 Planetensphären, und zwar die der Venus zuerst, dann die des Merkur, Mars, Jupiter und Saturn, bewegen. — Erst die Schüler des Sokrates und Platon geben die speculativen Hypothesen aus und wenden sich wirklicher astronomischer Forschung zu, und diese „Mathematiker" (Eudoxos von Knibos, Helikon und Kallippos aus Kyzikos, Philippos aus Opus, Herakleides aus Herakleia in Pontos u. A.) erweisen die Kugelgestalt der Erde und schätzen, wie uns Aristoteles mittheilt, ihren Umfang zu 400,000 Stadien. Aristoteles erwarb sich dadurch um die mathematische Geographie ein großes Verdienst, daß er jene von den „Mathematikern" gewonnenen Kenntnisse zu sammeln, zu ordnen und zu vervollständigen wußte und sie dann zu dem Aufbau seines Weltsystems verwerthete. __©r bewies für die die Vertiefungen ausfüllende Waffer-maffe die Kugeloberfläche und stellte die Erde ohne Axendrehung in die Weltmitte, während um sie 56 Kugelfchalen, theils recht-, theils rückläufig sich bewegend, die himmlischen Erscheinungen bewirken sollten. — Nachdem zuerst Anajitnander eine Erdkarte gezeichnet hatte, die Hekataios von Milet verbesserte, entwarf Dikaiarchos, der Schüler des Aristoteles, ein Weltbild, in welchem er die bewohnte Erde, die er l1/2 mal so lang als breit erklärte, vermittelst eines durch Rhodos gezogenen Parallels in zwei Hälften theilte, so daß er also den ersten Parallelkreis construirte. Eudemos ermittelte die Schiefe der Ekliptik zu 24°, Pytheas gab die erste Messung der Sonnenhöhe vermittelst des Gnomon, Ari-starchos von Samos bestimmte den scheinbaren Sonnendurchmesser, suchte das Verhältniß der Abstände der Sonne und des Monbes von der Erbe festzustellen und sprach mit Bestimmtheit die Ansicht aus, daß die Erde in einem schiefen Kreise um die (Sonne sich bewege und um die eigene Axe sich drehe. Der letzteren Behauptung soll auch Seleukos aus Seleukeia am Tigris (um 150 v. E.) beigepflichtet haben. Da aber keine Beweise beigebracht werden konnten, hielt man die aristotelische Lehre fest, und Archime-des fertigte ein vollständiges Planetarium an, eine kleine Erdkugel in einer gläsernen Sphäre, umkreist von den Planeten in verschiedenen Entfernungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Andere Nachbildungen waren die Ringkugeln oder Armillarsphären des Eratosthenes. — Nachdem neue Schätzungen, wie Archimedes mittheilt, den Erdumfang zu 300,000 Stadien angegeben hatten, unternahm Eratosthenes (276—196 v. C.) die erste und einzige wirkliche Messung der Erdgröße im Alterthum und schloß folgerichtig aus seiner Gradmessung, daß der Erdumfang 250,000 Stadien betrage, eine Zahl, die später willkürlich auf 252,000 Stadien erhöht wurde, um genau 700 Stadien auf einen Grad rechnen zu können. Durch diese Erdmessung, durch seine verbesserte Erdkarte, in der schon mehrere Meridiane und Parallelkreise gezogen sind und endlich durch ein geographisches Werk (Fsaygayltid), das zum ersten Male die Lehre von der Erbe systematisch behanbelt, würde er der Begrünber der wissenschaftlichen Geographie. Hipparch, der große Astronom, stellte behufs genauerer Bestimmung der geographischen Längen eine Finsterniß-tabelle auf und entwarf ferner eine Breitentabelle, welche von Grad zu Grad fortschreitend die für einen jeden der 90 Parallelkreise der nördlichen Hemisphäre berechneten Himmelserscheinungen und Tageslängen verzeichnete. Daraus ergab sich ihm eine Eintheilung der nördlichen Erdhälfte in sog. Klimata, Erdgürtel (Ptolemaios gibt in feiner Geographie deren 21, im Altnagest 38 an), die nach bestimmten Tageslängen abgegrenzt würden. Die Schiefe der Ekliptik wurde in Uebereinstimmung mit Eratosthenes genauer gemessen, und durch ' sorgfältige Beobachtung gelang ihm sogar die Entdeckung der Präcession der Nacht-gleichen und der ungleichen Geschwindigkeit der Sonne in ihrer Bahn, die ihn auf eine excentrische Stellung der Erde in dem Sonnenkreise und demnach auf die richtige Behauptung führte, daß die Sonne im Winter der Erde näher sei. Krates von Mallos verfertigte, abgesehen von der kleinen Erdkugel im Planetarium des Archimedes, den ersten größeren Erdglobus, und Poseidonios aus Apameia, der Freund Ci-cero's, trug durch Wort und Schrift zur Ausbreitung der Lehre von der Erde viel bei, wenn von ihm auch keine eigenen Entdeckungen und Messungen herrühre«. Er billigte unter den neueren Schätzungen diejenige, welche die kleinste Erd-größe, nämlich 180,000 Stadien, für den Erdumfang ergab {Strab. 2, 95.), und die späteren Geographen, zumal Mariuos, Ptolemaios (selbst sogar Eolumbus) behielten biefe Zahl bei, schätzten 'also die Erbe zu klein. Was die Vorgänger und namentlich auch Marinos von Ty-ros auf dem Gebiete der mathematischen Geographie geleistet, faßte Klandios Ptolemaios I in feiner Mcc&r}[iectlhr) avvrcc^ig (Altuagest) zu-

3. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 8

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
8 I. Die Seit der Kämpfe zwischen Optimalen und Volkspartei los, sondern zog sich nach rechts, um die Römer allmählich in die mitte Zwischen sich und ihr Fußvolk, das links stand, zu bekommen. Die römischen Feldherrn bemerkten die List, doch konnten sie ihre Soldaten nicht mehr zurückhalten: einer hatte gerufen, die Feinde fliehen, und nun stürmten alle zur Verfolgung (der Reiter) los. Unterdessen kam auch das Fußvolk der Barbaren heran, wie eine gewaltige vom Sturm bewegte Meeresflut. ©roßen Vorteil brachte den Römern die herrschende Hitze und ferner der Umstand, daß die Sonne den Timbern ins Gesicht schien. Diese leben in schattigen, kalten Gegenden und sind daher an Frost gewöhnt, dagegen erlagen sie der Hitze völlig: sie keuchten und schwitzten stark und hielten zum Schutze die Schilde vor das Gesicht. Die Schlacht war nämlich kurz nach der Sommersonnenwende, nach römischer Zählung drei Tage vor dem Neumond des jetzigen Monats Hugust, des damaligen Sejtilis. Huch der dichte Staub, der die Feinde verbarg, trug weiterhin dazu bei, den Tttut der Römer zu heben; denn so sahen sie von der Menge der Feinde zum großen Teil nichts, sondern jeder beschäftigte sich mit den ihm gegenüberstehenden Gegnern, auf die er im Hnsturm gestoßen war, ohne durch den Hnblick der übrigen beunruhigt zu werden. Der größte und streitbarste Teil der Feinde wurde auf dem Schlacht-felde selbst niedergemacht. Um nämlich zu verhindern, daß die Schlachtlinie durchbrochen würde, hatten sich die in den vordersten Reihen Kämpfenden mit langen Ketten, die an den Leibgurten befestigt waren, aneinander gebunden. Hls nun die Römer die fliehenden Feinde bis zu ihrem Lager verfolgten, bot sich ihnen ein erschütternder Hnblick dar: die Frauen standen in schwarzen Gewändern auf den wagen und töteten die fliehenden Krieger, ihre Männer, Brüder und Väter; ihre kleinen Kinder erwürgten sie mit eigener Hand und schleuderten sie unter die Räder der wagen und die Hufe der Zugtiere; dann gaben sie sich selbst den Tod. Dbschon viele von ihnen so umkamen, wurden doch mehr als 60 000 gefangengenommen; die Zahl der in der Schlacht Gefallenen soll noch einmal so groß gewesen sein. Der Sieg wurde im wesentlichen als Verdienst des Marius angesehen, einmal im Hinblick auf den bereits von ihm errungenen (Erfolg 1 und dann mit Rücksicht auf das Hmt, das er bekleidete2. Die Menge bezeichnete ihn sogar als den dritten (Brün-der Roms, da die Gefahr, vor der er den Staat bewahrt, ebenso groß gewesen sei wie die, die einst von den (Balliern gedroht. 1 Über die (Teutonen. 1 rrtarius war Konsul, Catulus Prokonsul.

4. Vorderasien und Griechenland - S. 48

1874 - Leipzig : Teubner
— 48 — desgleichen, und wäre die Nacht nicht dazwischen gekommen, so wäre kein Magier verschont geblieben. Diesen Tag, an dem die Perser sich von der Herrschaft der Magier freigemacht, feierten sie in derfolge alseinen großenfesttag, und sie nannten ihn die Magierschlacht. Kein Magier durste an dem Tage sich öffentlich zeigen. Nachdem die sieben Perser die Herrschaft der Magier gestürzt hatten, hielten sie unter sich einen Rath, ob sie wieder einen König für das Reich einsetzen sollten oder nicht. Die meisten waren dafür, daß man einen aus ihrer Mitte zum König wählte, und zwar sollte die Gottheit selbst bestimmen, wer es werden sollte. Die Perser aber verehrten das Licht als Gottheit und die Sonne, welche ja die Quelle alles Lichts ist. Sie beschlossen daher, daß sie am frühen Morgen auf weißen Pferden der aufgehenden Sonne entgegenreiten wollten, und wessen Pferd bei diesem Ritt zuerst wiehere, der sollte König sein. Als sie zur festgesetzten Zeit vor die Stadt ritten, da wieherte, als eben die Sonne aufging, zuerst das Roß des Dareios laut auf, und zugleich kam ein Blitz aus heiterem Himmel und ein gwalitger Donner. Sogleich sprangen die andern alle von den Pferden und fielen vor Dareios nieder als ihrem Herrn und König. Dareios wurde als König ausgerufen, und die Perser erkannten ihn gern an, da ereinsproßdespersischenkönigs-geschlechts, der s. g. Achämeniden, war und ein Verwandter des großen Kyrus. Auch vermählte er sich mit zwei Töchtern des Kyrus und einer Tochter des Smerdis. Er erwies sich als einen sehr verständigen Herrscher. Das ganze Reich theilte er in 20 Distrikte, die er Satrapien nannte, und in jeder Satrapie setzte er einen Satrapen oderstatthalter ein, der das Land verwalten sollte. Auch verordnete er, daß jedes Volk seines Reiches einen bestimmten Tribut geben sollte; denn unter seinen Vorgängern war kein Zins festgefetzt gewesen, sondern die Völker gaben demkönige Geschenke. In der griechischen Geschichte werden wir Gelegenheit haben, von Dareios mehr zu erzählen.

5. Römische Geschichte - S. 89

1881 - Leipzig : Teubner
Krieg m. Perseus. L. Ämil. Paullus. Schl. b.pydna. 89 eben über die Rennbahn hinflogen, betäubt zur Erde gefallen sein sollen, und Flamininus wäre von dem Andrang des dankbaren Volkes erdrückt worden, wenn er sich nicht schleunigst in sein Zelt zurückgezogen hätte. Auf Philipp von Makedonien war im I. 179 sein Sohn Perseus gefolgt. Dieser war von gleichem Haß gegen die Römer erfüllt wie sein Vater und setzte dessen geheime Rüstungen gegen Rom fort, bis es im I. 171 zu einem neuen Krieg kam. Nachdem die römischen Feldherrn drei Jahre lang den Krieg schlecht geführt, schickte man im I. 168 den 60jährigen, erprobten L. Ämilius Paullus, einen Sohn des gleichnamigen, bei Cannä gefallenen Konsuls, nach Makedonien, und der beendigte den Krieg schnell. Bei Pydna in Makedonien standen sich die beiden Heere zur Schlacht gegenüber. Am Tage vor der Schlacht versammelte der Kriegstribun Snlpicins Gallus die Soldaten um sich und erklärte ihnen, daß in der nächsten Nacht der Mond sich von der 2. bis zur 4. Stunde verfinstern werde; das geschehe nach der Ordnung der Natur zu bestimmten Zeiten, und man könne es vorher berechnen; sie sollten dies daher für kein Unglückszeichen halten. Als die Finsternis eintrat, blieben die römischen Soldaten ruhig, die erschreckten Makedonier aber sahen in dem Verschwinden des Mondes ein Vorzeichen von dem Untergang ihres Reiches. In der nun folgenden Schlacht drang die makedonische Phalanx mit solcher Schnelligkeit und Wucht gegen die Römer an, daß selbst Panllns für kurze Zeit in Schrecken geriet und im Schmerz feinen Purpurmantel zerriß; da sah er in der Phalanx eine Lücke entstehen, in die warf er rasch seine Kohorten, und die Phalanx ward zersprengt. Nicht eine ganze Stunde hatte die Schlacht gedauert, da war das ganze makedonische Heer auf der Flucht; es ward vernichtet. Perseus floh mit seinen Schätzen, von denen sein geiziger Sinn sich nicht trennen konnte, nach der Jnfel Samothrake, wo er sich an den Prätor Oetavins, der die römische Flotte anführte, ergeben mußte. Als er in das Lager des Konsuls Paullus

6. Geschichte der Römer - S. 164

1836 - Leipzig : Baumgärtner
164 König und kam ihm durch einen geschickten Marsch fast in den Rücken, daher sich der Macedvnier schleunig nach der etwas nördlicher in der Nahe der Küste Pieriens gelegenen Stadt Pydna zurückzog. Hinter den beiden kleinen Flüssen Leucus und Aeson schlug er sein Lager auf. In der Hitze des Sommersolstitiums rückten die Römer ihm entgegen. Nach beendigter Verschanzung des Lagers zeigte C. Sulpicius Gallus an, daß in der nächsten Nacht eine totale M^ndfinsterniß sey, erklärte dem Heere die natürlichen Ursachen dieser Verdunkelung, die kein Unglückszeichen sey. Die Macedvnier dagegen hielten dieses Ereigniß für ein trauriges Vorzeichen, das den Untergang ihres Reiches bedeute; Geheul und Geschrei ertönte in ihrem Lager bis der Mond wieder in seinem Lichte hervortrat. Obgleich am andern Tage weder der König noch der Cónsul den Willen hatte, eine Schlacht zu liefern, so führte sie doch das Schicksal, das mächtiger ist als alle menschlichen Maasregeln, herbei. Macedvnier und Römer holten sich aus Einem Flüßchen das Wasser, daher an beiden Ufern Bedeckungen aufgestellt waren. Nachmittags riß sich von der römischen Seite ein Pack'pferd los und lief in das nicht tiefe Wasser. Da ihm drei Soldaten nach- liefen, zwei Thracier aber von der feindlichen Seite das Thier aus der Mitte des Flusses nach ihrem Ufer hinzogen, so tödteten die Römer einen von diesen und nahmen ihm die Beute wieder ab. Ein Posten von achthundert Thraciern stand am feindlichen Ufer. Um den Tod ihres Landsmannes zu rachen, setzten zuerst wenige, zuletzt alle durch den Fluß, und griffen den römischen Posten an. (Siehe die Abbildung Ns 45.) Es wird berichtet, auf des Aemilius eigenem Befehl habe man das Pferd dein feindlichen Ufer zugejagd, damit die Feinde den Angriff zuerst machen möchten, weil die Opferschauer nur dann den Römern den Sieg verheißen, wenn sie angegriffen sich vertheidigten. Da nun von beiden Seiten Truppen den Ihrigen zu Hülfe eilten und das Ge- fecht immer ernsthafter wurde, so rückten Perseus und Aemilius Paullus in Schlachtordnung vor. Der erste Angriff der Peligner auf die dichte Phalanr mißlang. Als aber der Cónsul, der beim Anblick des dro- henden Walles von Schilden und Lanzenspitzen in Angst und Bestür- zung gerieth, und vor Unwillen seinen Purpur zerriß, die Zwischenräume zwischen den dichten Schaaren er Feinde merkte, so suchte er die feind- liche Linie zu sprengen und jene unbesiegbare Gewalt der ganzen Pha- lanr in viele vereinzelte Gefechte zu zertheilen. Und dieses gelang, die wogende Phalanr, in der Flanke angegriffen, gerieth in Unordnung und wurde zersprengt, zuletzt löste sich alles in eine wilde Flucht auf.

7. Geschichte des Alterthums - S. 294

1852 - Weimar : Albrecht
294 Empedoklcs und Pytha- goras. Anfänge der Geschicht- schreibung. ewigen, sich immer gleichen, unendlichen Gottes war in seinem Ge- dichte als das einzige wahre Wissen des menschlichen Geistes darge- stellt. Fenophanes stellte die anthropomorphischen Vorstellungen der Griechen von den Göttern offen als Vorurtheile dar, und daraus entsprang der dann fortdauernde Streit zwischen den Dichtern und Philosophen. Die Lehre des Fenophanes wurde von Parmenides, dem größten Philosophen dieser Schule, in seinem Gedichte von der Natur mit dialektischer Schärfe weiter ausgebildet. Zu dieser Schule gehören noch Melissns aus Samos und Zenon aus Elea. Eine eigenthümliche Erscheinung in seinem persönlichen Wesen wie in seinen philosophischen Lehren bildet Empedokles von Agrigent um 444 vor Chr. Er änderte mit allgemeiner Beistimmnng die Ver- fassung seiner Vaterstadt und erwarb sich großen Ruhm durch Ver- besserung der physischen Beschaffenheit ganzer Landschaften. Sein Gedicht über die Natur war in epischer Sprache geschrieben. Auch Empedoklcs nahm, wie die Eleaten, ein ewiges unvergängliches Sein an; aber dieses Sein war ihm gleich von Anfang an ein vierfaches, indem er die vier Elemente, Feuer, Wasser, Luft, Erve, für beson- dere Grundwesen oder Urstoffe erklärte. Aus ihnen entsteht alles in der Welt durch Scheidung und Mischung, wozu es der zwei bewe- genden Kräfte, der einigenden d. i. der Freundschaft, und der tren- nenden d. i. der Feindschaft, bedarf. Mit Pythagoras hatte Empe- dokles die Lehre von der Seelenwanderung gemein. Das Bestreben des Pythagoras und seiner Schüler (siehe S. 201) war auf das praktische Leben gerichtet, auf eine bessere Gestaltung des menschlichen und insbesondere des politischen Lebens. Die Grund- idee der pythagoreischen Philosophie war, daß das Wesen aller Dinge auf einem Zahlenverhältnisse beruhe, daß die Welt durch die Har- monie, die Zusammenstimmnng ihrer verschiedenen Elemente, bestehe. Ihre Zahlenlehre wandten die Pythagoreer zur Erklärung der Me- chanik des Wellgebäudes au, indem sie die Zahl und die Abstände der Himmelskörper r>ach Anleitung des dekadischen Systems bestimm- ten. Die Welt war ihnen ein harmonisch geordnetes Ganze von zehn Sphären. In der Mitte des kugelförmigen Weltgebäuves ist das Centralfeuer, der Hauptsih der durch das Ganze strömenden göttli- chen Lebenskraft, um dieses bewegt sich die Erde und um die gleiche physikalische Achse mit der Erde, zwischen ihr und dem Centralfeuer, die Gegencrde; hierauf der Mond, die Sonne, die fünf Planeten und der Fixsternhimmel. Alles wird umfaßt von dem umgebenden Feuer, dem zweiten Sitz der allgemeinen Lebenskraft. Die Entfer- nungen dieser Körper entsprechen den Intervallen des harmonischen Svstems und daher entsteht durch ihren Umlauf eine musikalische Harmonie, die Sphärenharmonie. Ein Ausstuß des Centralfeuers ist die menschliche Seele, welche nach dem Dode des Leibes verschie- dene Körper durchwandert und nach ihrer Läuterung- in den mensch- lichen zurückkehrt. Diese Ideen fanden ihre Nahrung in den ma- theniatischen Studien und in der Uebung der Musik, welche die Pythagoreer eifrig betrieben. Die Geschichtschreibung hat sich bei den Griechen erst spät ent- wickelt. Die Verherrlichung der Vorzeit, welche die Phantasie mit

8. Geschichte des Alterthums - S. 77

1852 - Weimar : Albrecht
77 ersten Stellen bekleiden; eine Eintheilung des Reiches in Satrapien, die von Statthaltern beherrscht werden und bei denen eine Abstu- fung des Ranges und der Titel und oft auch eine Trennung der Militär- und Civil-Gewalt statt fand. Die Babylonier verehrten die Gestirne, besonders die Sonne und den Mond, und nächst ihnen die übrigen fünf Planeten. Der oberste Gott, der Sonnengott, ist Belus oder Bel; er ist auch der Gründer des Staates und der Stadt. Wie Bel das oberste männliche Prinzip in der Natur ist, so ist die Mondgöttin Mylitta das oberste weibliche, sie ist zugleich Symbol der gebärenden Natur. Die Leitung des Gottesdienstes und den alleinigen Besitz der höhe- ren Bildung hatte die Priesterkaste, welche Chaldäer, in der Bibel Magier genannt wird. Neben der Priesterkaste gab es keine ande- ren Kasten. Unter die durch Geburt der Priesterkaste angehörenden Mitglieder wurden auch Leute aus dem übrigen Volke und sogar Ausländer, wie z. B. der Prophet Daniel, wegen ihrer Kenntnisse oder auf Befehl des Königs aufgenommen. Sie hatten ein vom König ernanntes Oberhaupt, zerfielen nach ihren Beschäftigungen in Klassen, waren im Lande vertheilt und lebten von den ihnen angewiesenen Gütern. Die Chaldäer beschäftigten sich wegen der göttlichen Verehrung der Gestirne und weil man nach der Stellung derselben für jede Handlung die glückliche Stunde bestimmte und die jährlichen Ueber- schwemmungen eine genaue Beobachtung der Jahreszeiten erforder- ten, frühzeitig mit der Astronomie und wegen der Kanäle und Dämme mit der Geometrie. Die babvlonischen Berechnungen der Mondfinsternisse erregen wegen ihrer Genauigkeit noch jetzt Bewun- derung. Die Beobachtungen, welche dazu erforderlich waren, setzen Zeitmessung voraus, und wir wissen, daß die Babylonier die Ein- theilung des Tages in zwölf Stunden kannten und gebrauchten. Zur Bestimmung derselben bedienten sie sich einer Wasseruhr, welche später auch von griechischen Astronomen angewandt wurde. Zu ihren großartigen Bauwerken bedurften die Babylonier eines ge- nauen räumlichen Maßes und sie sind, wenigstens unter den west- asiatischen Völkern, die ersten gewesen, welche ein System der Maß- und Gewichtseintheilung gehabt haben. Von ihnen haben dieses die syrischen Küstenvölker und von diesen die Griechen angenommen. Die Babylonier brachten die Kunst, ans den Sternen die künftigen Geschicke der Menschen zu bestimmen, in ein förmliches System, von Griechen und Römern chaldäische Wissenschaft genannt, wie Sterndeuter bei diesen Völkern Chaldäer hießen. Auch mit Traum- deuterei, Zauberei und Arzneikunde befaßten sich die Chaldäer. Um das durch keine Gebirge geschützte Babylonien gegen krie- gerische Nomadenvölker zu sichern, führte man Festungswerke auf und so bildete sich frühzeitig die Baukunst aus. Wegen Mangels an Bausteinen lernte man Backsteine und Ziegeln verfertigen. Frühzeitig war das Land mit Hülfe der Bewässerungsaustalten gut angebaut, große Städte angelegt und die städtischen Gewerbe Religion. Kenntnisse. Künste, Ge werbe und Handel.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 76

1849 - Münster : Coppenrath
76 denen bewilligt, welche dem Tarquinius in die Verbannung ge- folgt waren, wenn sie innerhalb zwanzig Tagen nach Ro mzu- rückkämen. Durch diese Maßregel verlor Tarquinius eine Menge Freunde, die bisher noch seinen Anhang verstärkt hatten. Allein die Hoffnung und der Muth des Tarquinius wurde durch alles dieses nicht erschüttert. Er suchte jetzt durch Gewalt zu erlangen, was er durch List nicht hatte erreichen können, und wandte sich an die alten Feinde Roms. Er fand Hülfe in Tarquinii und Veji, deren Heere in das römische Gebiet ein- rückten. Am Walde Arsia kam es zu einer hartnäckigen und blutigen Schlacht. Die beiderseitigen Anführer der Reiterei, Aruns, der Sohn des Tarquinius, und Brutus durchbohrten sich einander im Zweikampfe. Endlich trat das feindliche Heer den Rückzug an. Der Sieger Valerius ließ die Leiche des Brutus auf das herrlichste bestatten und hielt ihm eine nachher bei allen ausgezeichneten Männern übliche Lobrede (laudatio). Die Frauen in Rom aber betrauerten den Rächer der Ehre ihres Geschlechtes ein ganzes Jahr lang. Jedoch bald zog sich Valerius deu Ver- dacht zu, als strebe er nach der Alleinherrschaft. Er unterließ eine Zeit lang die Wahl eines neuen Amtsgenossen, auch bauetc er sich eine neue Wohnung auf der Höhe Velia. „Da würde, - hieß es nun — der Alleinherrscher eine feste Zwingburg haben!" Um sich zu rechtfertigen, berief er das Volk ;u einer Versammlung, erschien in derselben mit gesenkten Fasces, zum Zeichen, daß die Majestät des Volkes größer sei, als die seinige, und ließ seitdem innerhalb der Stadt die Fasces ohne Beile sich vortragen. Auch ließ er sofort seine Wohnung auf dem Velia abbrechen und am Fuße desselben wieder aufrichten. Um die Redlichkeit seiner Absichten noch mehr zu bethätigen, erwirkte er zu Gunsten des Volkes zwei höchst wichtige Gesetze (leg-es Va- lerianae}. Nach dem ersten (lox de provocatione) erhielt jeder römische Bürger das Recht, innerhalb der Stadtmeile von dem Richterspruche der Consuln an das Volk zu appelliren; das zweite ächtete Jeden, der einen Versuch zur Wiederherstellung der Kö- nigswürde machen würde. Durch solche Begünstigungen des Volkes erwarb er sich den Namen Poplicola d. i. Volksfreund. durch Tod oder Verbannung, so setzte man einen andern an seine Stelle (sufflcere), und dieser hieß alsdann consul sullectus.

10. Griechische Geschichte - S. 325

1882 - Nördlingen : Beck
Gespräch des Sokrates über die Bruderliebe. 325 Dächte ich nun, Ehärephon tauge besser dazu, in solcher Denkweise voranzugehen, so würde ich versuchen ihn zu bewegen, daß er sich zuerst bemühe deine Zuneigung zu gewinnen. So aber dünkt mich: wenn du vorangingest, würdest du die Sache eher zu stände bringen. Du sprichst seltsam, Sokrates, und nicht konsequent, indem du von mir, dem jungem Brnder, verlangst, daß ich den Anfang mache, während gerade das Gegenteil in aller Welt angenommen wird, daß der Ältere int Handeln wie im Reden den Vortritt habe. — Wie? gilt denn nicht überall die Sitte, daß der Jüngere dem Ältern beim Zusammentreffen auf der Straße ausweicht, ihm, wenn er sitzt, Platz macht, ihn mit einem weichen Lager ehrt und ihm das Wort läßt? Mein Lieber! verliere keine Zeit, suche die Versöhnung mit ihm! Er wird auf der Stelle bereit dazu sein. Du siehst ja, wie ehrliebend und ebeln Sinnes er ist. Schlechte Kreaturen kann man freilich nicht anders gewinnen als, indem man ihnen etwas gibt; der edlere Mensch aber wird am leichtesten durch liebevolle Behandlung erobert. — Wenn ich es nun aber so machte und er würde doch nicht besser gegen mich? — So würdest du damit der Welt beweisen, daß du ein braver Mann und guter Bruder, er aber ein schlechter, der liebreichen Behandlung unwürdiger Mensch ist. Aber ich denke, das hast du nicht zu befürchten; vielmehr wird er, von dir zu diesem Wettstreit herausgefordert, sich alle Mühe geben, dir durch Wort und That es in Beweisen der Liebe zuvorzuthun. Denn jetzt steht ihr so mit einander, wie wenn die Hände oder die Füße eines und desselben Leibes, die nach Gottes Ordnung dazu gemacht sind, ihre Geschäfte miteinander zu verrichten, es sich einfallen ließen, einander in ihren Geschäften hinderlich zu sein. Wo Brüder sind, da hat sie Gott noch mehr dazu berufen einander gefällig und behilflich zu sein, als Hände, Füße, Augen und was er sonst dem Menschen in Zwillingsgestalt anerschaffen hat. Da Sokrates nicht allein bei zufälligen Begegnungen auf andere zu wirken suchte, sondern einen Kreis von Jünglingen um sich sammelte, die er, ohne ans dem Unterrichte ein Geschäft ober einen Erwerbszweig zu machen, nach seiner Weise bildete: so beobachtete er auch einen bestimmten Gang und eine auf genauer Kenntnis der menschlichen Natur beruhende Ordnung in der geistigen Wirksamkeit, durch welche er seinen jungen Freunden nützen wollte. So oft ein Jüngling in diesen Kreis eintrat, prüfte Sokrates zuerst, wie groß seine Neigung zum Essen und Trinken, zur Eitelkeit und überhaupt zur Sinnlichkeit sei; damit begann er bei allen, wie er auch immer wieder von neuem und dringend ein-
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